Düne Tannenbusch - ein "unmögliches" Naturschutzgebiet
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Ein winziges Naturschutzgebiet mit einzigartigen Insekten und Pflanzen, das mitten in einem dichtbesiedelten Stadtteil Bonns liegt. Die erste Reaktion der Studierenden war: "ein unmögliches Naturschutzgebiet". Denn die Bürger*innen schätzen ihr kleines Grün und wollen es nutzen - zum Spazierengehen, Spielen, Hundeausführen, Chillen. Und die Pflanzen, Insekten und Vögel vor Ort? brauchen Ruhe und Ungestörtsein!
Wie kann es also gelingen, dass die Anwohnenden eine attraktives Naherholungsgebiet haben und gleichzeitig die biolgische Vielfalt auf der Düne größer oder zumindet erhalten bleibt? Wie lässt sich Bewusstsein für die einzigartige Natur schaffen? Das sind die Fragen, denen die Studierenden seit April 2023 nachgehen - gemeinsam mit Bürger*innen, Wissenschaftler*innen und der Stadtverwaltung.
Ein paar Infos zum Hintergrund:
Die Düne Tannenbusch befindet sich inmitten einer Wohnsiedlung im Ortsteil Tannenbusch und stellt ein für städtische Gebiete ungewöhnliches Biotop dar. Es handelt sich um Relikte einer Binnendüne, deren Entstehungsgeschichte circa 10.000 Jahre zurückliegt. Die Düne besteht aus reinem Sand und ist daher sehr trocken und nährstoffarm, so dass sich hier nur eine an diese extremen Bedingungen angepasste Vegetation etablieren konnte. Sie dient als Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten und ist daher als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Eine zentrale Herausforderung für den Erhalt der Düne besteht in der Etablierung von Pflegemaßnahmen, die geeignet sind, das charakteristische Mosaik aus offenen Sandflächen und spärlichem Bewuchs zu erhalten und vor Verbuschung zu schützen.
Erste Konzepte der Studierenden
Im Juli 2023 präsentierten die Studierenden Stadtverwaltung, Bürger*innen und Wissenschaftler*innen ein erstes Konzept für die Düne Tannenbusch. Möglichkeiten zur Gestaltung richten sich hier vor allem auf Strategien zur Unterstützung eines Bewusstseins für die Bedeutung und Besonderheit der Fläche durch Aktionen und Projekte (z. B. mit den angrenzenden Schulen und/oder Anwohner*innen) sowie die Minderung der bestehenden Abfallproblematik.
Grundlage des Konzepts waren Befragung und Beobachtung der Menschen vor Ort, Gespräche mit Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen, mit der Stadtverwaltung und weiteren Akteursgruppen wie z.B. den Dünenfüchsen, dem Quartiersmanagement und der BioStation - sowie natürlich Literaturrecherchen.