Eine Handvoll Fragen an: Jana Schilbert
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Vorab zu Ihrer Person: Wer sind Sie und was machen Sie beruflich?
Mein Name ist Jana Schilbert. Ich promoviere in der Biologiedidaktik an der Universität Bonn und erforsche, wie man durch Tierbegegnungen im Zoo das Interesse an Natur- und Artenschutz fördern kann.
Frage 1: Was bedeutet der Klimawandel für Sie persönlich?
Jana Schilbert: Für mich persönlich sind der Erhalt unserer Biodiversität und sich der Klimakrise entgegenzustellen zwei unserer größten gesellschaftlichen Herausforderungen. Da gibt es natürlich noch sehr viele andere. Ich persönlich habe mich aber dazu entschieden, mich beruflich und privat vor allem mit diesen Bereichen zu beschäftigen, weil ich unseren Planeten mit all den Lebewesen ganz schön faszinierend finde. Dass wir als Menschen mit unseren Aktivitäten hauptverantwortlich für die Klimakrise und den Verlust unserer Artenvielfalt sind, macht mich einerseits traurig und wütend, andererseits aber auch hoffnungsvoll, da wir somit auch Teil der Lösung dieser Probleme sein können!
Frage 2: Wie engagieren Sie sich für das Klima bzw. gegen den Klimawandel?
Jana Schilbert: Ich versuche meinen Alltag klimafreundlich zu gestalten, indem ich zum Beispiel regionales Essen kaufe, mich vegetarisch ernähre, Second-Hand Kleidung trage, nachhaltigen Strom beziehe oder Flugreisen kompensiere. Ich unterstütze ehrenamtlich Projekte, die sich mit Bildung über die Klimakrise oder Biodiversität beschäftigen, zum Beispiel das Projekt ‚Ausgepackt‘ vom Wissenschaftsladen und Lizzynet, das sich mit dem Einfluss von Verpackungsmaterialien auf den Klimawandel beschäftigt.
Außerdem finde ich es wichtig, sich dafür einzusetzen, den Klimawandel stärker in den Fokus der Politik zu rücken, indem man zum Beispiel auf Demonstrationen geht, und somit unterstützt, dass grundlegende klimafreundliche Strukturen geschaffen werden. Ich finde, dass jede:r von uns etwas dazu beitragen kann, die Erderhitzung zu minimieren. Man sollte individuell schauen, wie viel und was er oder sie machen kann.
Frage 3: Was und wie würden Sie gerne lernen, um Ihre Zukunft gestalten zu können?
Jana Schilbert: Um meine Zukunft zu gestalten, möchte ich für all die Dinge, Themen und Menschen Zeit haben, die mir wichtig sind. Ich glaube, diese Art zu denken lässt sich auch auf unser globales System übertragen: Um alle Bereiche unseres Ökosystems zu berücksichtigen, ist es sicherlich hilfreich, systemisch zu denken. Damit meine ich, dass wir alle einzelnen Bereiche, ihre Beziehungen zueinander und das komplexe System Erde als Ganzes verstehen lernen müssen. Das ist gar nicht so einfach! Außerdem finde ich, dass es erforderlich ist, Veränderungen als Chancen für Neues und nicht als anstrengende Herausforderungen zu verstehen, wenn wir unserer Zukunft aktiv gestalten möchten.
Wie ich das am liebsten lernen möchte? Gemeinsam mit anderen Menschen.
Frage 4: Wo befindet sich Ihr Lieblings-Lernort und warum können Sie dort so gut lernen?
Jana Schilbert: Mein Lieblings-Lernort ist mein Alltag! Ob im Zoo, im Museum oder beim Spaziergang mit Freund:innen. Hier begegne ich Menschen mit verschiedenen Sichtweisen zu allen möglichen Themen in allen möglichen Situationen. Dadurch wird meine eigene Perspektive erweitert – das finde ich spannend. Außerdem interessiert mich das beruflich brennend, weil ich in meiner Forschung herausfinden möchte, wie man Menschen mit ihren verschiedenen Sichtweisen bestmöglich für Natur- und Artenschutzthemen begeistern kann.
Frage 5: Bitte erzählen Sie uns von Ihrem persönlichen Zukunftsbild: Wie sieht Ihr Alltag 2030 aus?
Jana Schilbert: Ich wünsche mir, dass wir es in dieser entscheidenden Dekade schaffen, Erfolge hinsichtlich unseres Umgangs mit der Klima- und der Biodiversitätskrise zu verbuchen.
2030 werde ich meine Promotion abgeschlossen und schon einige Jahre Berufserfahrung gesammelt haben. In meinem Arbeitsalltag möchte ich weiterhin das Lernen über Natur- und Artenschutz erforschen, mein Wissen darüber weitergeben und Menschen in außerschulischen Bildungsangeboten für Natur- und Artenschutz begeistern!
Biologiedidaktik an der Universität Bonn
Die Interviewfragen stellte Kathrin Rosi Würtz im März 2022.